Tranquilos en tiempos de guerra (Erzählungen)
In Tranquilos en tiempo de guerra geht es grundsätzlich um die Liebe und die Einsamkeit in der heutigen Zeit. Die Protagonisten der Erzählungen definieren sich über die Distanz. Distanz sich selbst gegenüber, die ihren Ausdruck in der nahezu unüberwindlichen Schwierigkeit findet, sich ihren Gefühlen zu stellen. Distanz zu ihrem eigenen Leben: es ist kein Zufall, dass die meisten von ihnen Jugendliche oder jung sind, noch im Werden befindlichen zerbrechliche Individuen. Auch nicht, dass ihre Geschichten eher in der Gegenwart als in der Erinnerung spielen (mit Ausnahme von Charly, der Freund meiner Schwester, einer an Proust angelehnten Studie über einen Abhängigen im Rehabilitationsprozess). Und vor allem Distanz den anderen gegenüber: Alle Bewohner von Tranquilos en tiempos de guerra scheinen aus ihrer Einsamkeit heraustreten zu wollen, indem sie ihr Herz in die Hände des Objekts ihrer Liebe legen. Und das erweist sich sowohl in unserer Welt als auch in den stilisierten Visionen derselben, die der Autor uns bietet, des Öfteren als unmöglich.
Spanien: Editorial Pre-textos 2010 (117S.)